Las Estaciones del Angel
im Programm „Las Estaciones del Angel“ wie dem gleichnamigen, von der Presse hochgelobten Tonträger, stehen zwei zyklische, mehrsätzige Werke im Zentrum:
Zum einen die berühmten vier Jahreszeiten,„Las Cuatro Estaciones Portenas“, in denen Astor Piazzolla offensichtlich die Vier Jahreszeiten des Altmeisters Antonio Vivaldi als inspirierende Vorlage dienten. Überhaupt finden sich in Piazzollas Klangsprache viele Elemente aus dem Kanon europäischer klassischer Musik, allen voran der Tonkunst Johann Sebastian Bachs, die er früh lieben lernte und von der er zeitlebens immer wieder betonte, wie wichtig diese für sein Schaffen war. Wenn aber Astor Piazzolla die Stimmungen der Jahreszeiten in seiner Musik einfängt, so ist dies auch Portrait und Liebeserklärung an seine Heimatstadt Buenos Aires – an ihre Farben, ihre Melancholie, ihren Stolz, ihre urbane Vielfalt und an ihre Einwohner, die Portenos.
Bei dem zweiten großen Werk handelt es sich um eine Suite für einen Engel – La Suite del Angel. Welcher Engel ? Wir können nur mutmaßen - ein ewig lebender Geist, der die Menschen begleitet, mit Ihnen tanzt, lacht, weint und stirbt. „Tiene Angel“, „Hat Engel“, sagen die Portenos zu einem inspirierten Musiker. Die Suite beschreibt die Phasen im Leben des Engel: Nach einer melancholischen „Introduccion del Angel“ schwingt er sich in „La Milonga del Angel“ sachte durch die Räume der Stadt zum Tanz auf, wehrt sich mit lautem Aufschrei gegen sein Ende in „La Muerte del Angel“ um in „La Resurrecion del Angel“ glorreich wideraufzuerstehen.
Historia del Tango featuring EGOTANGO
„Eine Stange Dynamit in jeder Hand, bereit, einen nationalen Skandal zu provozieren und mit allen musikalischen Klischees zu brechen“ - in diesem Geiste revolutionierte Astor Piazzolla seinerzeit die Musik eines Phänomens, das die UNESCO mittlerweile in die Liste immaterieller Kulturgüter der Weltgemeinschaft aufgenommen hat: den Tango.
Begleiten Sie TANGOLOGIA auf einer Reise und erleben Sie, wie sich aus einem wilden Durcheinander von Walzer, Mazurka, Milonga und Habanera am Rio del Plata der erste Tango Argentino entwickelt, langsam durch die zunehmend professionelleren Vertreter der „alten Garde“ wie Angel Gregorio Villoldo („El Choclo“) oder Vicente Greco („Ojos Negros“) in die Kneipen, Bordelle und Cafés von Buenos Aires wandert und von dort aus einen ersten Siegeszug nach Europa antritt.
Im „goldenen“ Tangozeitalter von 1920-1940, der Geburt des ersten „Tangosuperstars“ Carlos Gardel und dem Spannungsverhältnis der Musik von Traditionalisten wie Roberto Firpo und Modernisten wie Pedro Maffia zeichnen TANGOLOGIA in ihrem ganz eigenen Sound die Geschichte des Tango nach, von roher und ungehobelter Tanzmusik über erste konzertante Weiterentwicklungen bis hin zu dem Mann, der sich nicht nur mit seiner zeitlosen Musik weltweit als Klassiker etabliert hat, sondern das kulturelle Selbstverständnis einer ganzen Nation gegen alle Widerstände neu erfunden hat : Astor Pantaleón Piazzolla.
Das Programm HISTORIA DEL TANGO wird durch Livedarbietungen des Tanzpaares EGOTANGO (Gaia Pisauro / Rom, Leandro Furlan / Buenos Aires) ergänzt.